“So lange solche Pfarrer nachkommen, brauche ich mir um unsere Kirche jedenfalls keine Sorgen zu machen“,
kommentierte Pfarrer Rainer Maier den Weggang des jungen, gerade eben erst promovierten Pfarrers Dr. Josef Höglauer, der zuletzt fast drei Jahre lang als ehrenamtlicher Pfarrer in der Kirchengemeinde gearbeitet hatte. Mit einem Gottesdienst und anschließender fröhlicher Feier im Gemeindesaal der evangelischen Kirche wurde „Joe“, wie Josef Höglauer von fast allen genannt wird, verabschiedet. Demnächst wird er die zweite Pfarrstelle in Trostberg antreten.
1981 in Unterwössen geboren und aufgewachsen, legte Josef Höglauer 2001 das Abitur am Staatlichen Landschulheim Marquartstein ab. Anschließend arbeitete er als Zivildienstleistender an der evangelischen Kirche in Marquartstein, wo er die Gemeindearbeit von Grund auf kennenlernte. Bereits seit seinem 15. Lebensjahr nahm er regelmäßig an den internationalen, ökumenischen Jugendtreffen in Taizé teil, die ihn spirituell sehr prägten, wie er im Gespräch mit der Reporterin Christiane Giesen erzählte. Außerdem trugen lange Gespräche mit dem damaligen Gemeindepfarrer Ekkehard Purrer dazu bei, dass Höglauer nach dem Zivildienst das Theologiestudium in Neuendettelsau, dann Erlangen und München aufnahm. Während des Studiums verbrachte er auch ein Jahr in Tansania, bevor er 2009 das Vikariat in Dingolfing antrat und 2011 nach dem zweiten Examen zum Pfarrer ordiniert wurde. Anschließend schrieb er seine Doktorarbeit zum Thema „Der Einfluss von Taizé auf die Spiritualität von Jugendlichen“, die er heuer abschloss.
Während der Arbeit an der Dissertation arbeitete Josef Höglauer ehrenamtlich in vielen Bereichen an der evangelischen Kirche, übernahm Gottesdienste, Beerdigungen oder Trauungen und wirkte als Seelsorger oder auch Organist, wenn Bedarf bestand. Auch in der evangelischen Nachbargemeinde in Übersee half Pfarrer Höglauer aus, was an den herzlichen Worten von Pfarrer Wolfgang Schmidt-Pasedag deutlich wurde, der bei der Abschiedsfeier im Gemeindesaal sprach. Josef Höglauer sei immer flexibel gewesen und bereit, von einer Stunde auf die andere an vielen Stellen auszuhelfen, auch zum Beispiel beim Orgelspiel, freute sich Schmidt-Pasedag. Die Feier moderierte Diakon Michael Soergel, der „Joe“ mit den Worten „du bist ein ganz besonderer Mensch in deiner guten Grundhaltung“ verabschiedete. Er „sieht und tut immer einfach das, was notwendig ist“, so Soergel. Besonders die jungen Menschen, wie die Konfirmanden habe Höglauer gewinnen können, der „nicht nur E-Mails, sondern auch Briefe“ schreiben könne.
Im Namen des Kirchenvorstands überreichten Beate Ammer und Irene Glück einen kunstvoll, unter anderem mit einer Orgel drapierten Schokoladenteller zum Dank an Pfarrer Höglauers segensreiches Arbeiten. Die Taizé-Gruppe der evangelischen Kirche spielte und sang dazwischen. Außerdem hatten viele Damen der evangelischen Gemeinde ein leckeres Büffet mit Fingerfood vorbereitet, sodass der junge Pfarrer bei vielen persönlichen Gesprächen mit allen guten Wünschen für seine Zukunft verabschiedet wurde. Er selbst dankte allen und wies auf seine Ordinierung hin, die am Samstag, den 13. September 2014 um 17 Uhr in Trostberg stattfindet.
Pfarrer Dr. Josef Höglauer wurde im evangelischen Gemeindezentrum von den Kirchenvorsteherinnen Beate Ammer und Irene Glück mit einem Pralinen-Teller samt Schokoladenorgel verabschiedet.
Text: Christiane Giesen