11. Stiftungsfest

Die Festrede beim Stiftungsfest der Diakonie im Achental hielt Pfarrer Martin Dorner aus Nürnberg. Für die musikalische Umrahmung des Fests sorgten Cellist Hans Holler und Pianistin Sarka Sladeckova. 

Ehrenamtliche leisten nachhaltig Hilfe

Marquartstein – »Diakonisches Lernen«, ein Begriff, der vielen sicher nicht geläufig ist, stand im Mittelpunkt des 11. Stiftungsfests der Stiftung Diakonie im Achental. Die Festrede hielt Pfarrer Martin Dorner aus Nürnberg, Projektleiter der 2010 entstandenen, bayernweiten Initiative »Diakonisches Lernen«. Unter dem Motto »Dann trägt man‘s im Herzen« erklärte er anhand von Bildern und Videoclips, wie diakonisches Lernen von Schülern in der Praxis in Altenheimen, bei den Tafeln oder anderen Sozialpraktika vor sich geht. Inzwischen gibt es bereits über 150 diakonische Lernorte in Bayern, berichtete Pfarrer Dorner. Auch der Freundeskreis Diakonie im Achental sei unter anderem dank des Engagements von Diakon Michael Soergel inzwischen Teil dieser »dynamischen Bewegung«. An der Achental-Realschule gibt es »diakonisches Lernen« in Form von regelmäßigen Besuchen im örtlichen Seniorenheim, was inzwischen zu einem Wahlpflichtfach geworden ist. 2013 beteiligten sich bereits 3500 Schüler bayernweit an dem Projekt, das von der Universität Regensburg wissenschaftlich begleitet wird.

In der Diakonie im Achental gehe es nicht in erster Linie um Geld, sagte Diakon Michael Soergel, sondern um Menschen, die sich Zeit nehmen, zuhören und auch langfristig nachhaltige Hilfe leisten. Die Gemeindediakonie habe in den letzten Jahren zwar einen vermehrten Zugang in Rathäuser und Öffentlichkeit gefunden, »aber die Sorgen wachsen«, so Soergel, denn hilfebedürftige Senioren, Schulden, Armutslagen, Flüchtlinge, Alleinerziehende und psychiatrische Krankheiten nähmen spürbar zu.

Nach der Pause mit einem reichhaltigen Büfett gab Hans-Jürgen Rippler den Stiftungsbericht über die Entwicklung der Finanzen im letzten Jahr. Das Gesamtvermögen der Stiftung betrug Ende 2013 rund 138 800 Euro. In dem Jahr sind knapp 3000 Euro für die Projektgrundlage Diakonenstelle eingegangen, so dass an die Kirchengemeinde für die Diakonenstelle 6900 Euro überwiesen werden konnten. Das gesamte Stiftungsvermögen belief sich dank größerer Spenden auf gut 147 200 Euro, wobei schon berücksichtigt ist, dass heuer 5000 Euro zur Finanzierung der Diakonenstelle überwiesen werden. Häufig wünschen sich Hinterbliebene anstatt Blumen für das Grab Spenden für die Diakonie, berichtete Rippler.

Musikalisch umrahmt wurde der Festabend von der Pianistin Sarka Sladeckova und dem Cellisten Hans Holler, die verschiedene Stücke aus der klassischen Musik zum Besten gaben, wie die berühmte Arie »Ich liebe dich« von Beethoven oder Schuberts »Sehnsuchtswalzer«. gi

Quelle: Traunsteiner Tagblatt