Hilfen im Alltag

Wir können Ihnen helfen, wenn Sie Hilfe brauchen. Wir sind für Sie da, wenn es scheinbar „gar nicht mehr geht“. Wir sind Diakonie:

  • Wir bringen warmes Mittagessen ins Haus
  • Wir arbeiten mit den Pflegediensten im Achental zusammen
  • Wir haben persönliche Sprechstunden: nach Vereinbarung im Diakoniebüro Marquartstein oder als Hausbesuch. Außerdem finden offene Sozialsprechstunden in der Caritas-Beratungsstelle in Grassau dienstags von 11:30 – 12:30 Uhr und im Rathaus Unterwössen donnerstags von 15:00 – 16:00 Uhr statt.
  • Wir stellen Berechtigungsscheine für die Achental-Tafel aus
  • Wir sind eine Einsatzstelle für Freiwilligendienste seit Juli 2011 (Link dazu)
  • Wir erledigen Einkäufe
  • Wir machen Besuche
  • Wir unterstützen bei der Begleitung Sterbender
  • Wir erbitten nur Kostenersatz, wenn dies tragbar ist
  • Wir beraten in allen Lebens- und Notlagen und können gangbare Wege für die Zukunft eröffnen
  • Wir unterstützen beim Schriftverkehr
  • Wir begleiten bei Spaziergängen, Arztbesuchen und Behördengängen
  • Wir beraten in besonderen Lebens- und Notlagen

 

SARAH – Wie sich die „Diakonie im Achental“ im Rahmen eines EU-Projektes eines wichtigen Problems annimmt

Gegen Vereinsamung auf dem Land – soziale Versorgung im ländlichen Raum

SARAH ist Kurzform für den kompliziert klingenden Titel „Social Learning Activities in Rural Areas for Hidden People“ – auf Deutsch „Soziale Arbeit im ländlichen Raum für unsichtbare Menschen“. Das benennt das Arbeitsthema eines internationalen Lern-Projekts für Helfer im ländlichen Raum durch Diakonie und Kirche. Teilnehmer sind professionelle Sozialarbeitende und Ehrenamtliche der Diakonie aus Ungarn, Finnland, Estland und Deutschland. Aus Deutschland nehmen die Diakonie Hochfranken und die Diakonie im Achental teil. Letztere war durch Diakon Michael Soergel und Annette Grimm vertreten.
Dazu fanden bisher zwei internationale Konsultationen statt: Die erste im September 2018 in Budapest (Ungarn) und die zweite im Frühjahr 2019 in Järvenpää (Finnland). Dort haben die Teilnehmer diakonische Projekte in ländlichen Gebieten besucht. Sie haben erfahren, wie Hilfeempfänger von der kirchlich-diakonischen Sozialarbeit erreicht werden. Wenn in Ungarn oder Finnland Menschen als „schwer erreichbar“ bezeichnet werden, so ist das nur sehr bedingt mit unserer Lage im Achental zu vergleichen. Die räumlichen Dimensionen unterscheiden sich schon sehr deutlich.
Hinsichtlich der Erreichbarkeit gibt es aber im Achental deutliche andere Hindernisse. Gemeint ist, dass Menschen eher aus finanziellen, psychosozialen oder Altersgründen nicht in der Lage sind, am Leben der Mehrheitsgesellschaft teilzunehmen, für sich Hilfe zu organisieren oder würdevoll für sich zu sorgen. Was ein würdevolles Leben ausmacht, wird sehr individuell bewertet. Oft geht es um die Balance zwischen eigenständigem Für-sich-Sorgen und Unterstützung von außen. Es kommt nicht selten vor, dass die angebotene Hilfe nicht den Vorstellungen der Betroffenen entspricht, wodurch es zu Konflikten kommen kann.
Beim zweiten transnationalen Treffen in Järvenpää wurden jeweils 2 Projekte aus den Ländern vorgestellt, die den Umgang mit Hilfsbedürftigen thematisieren:
Die Finnen berichteten von Festen im Sommer mit Musik und Tanz, die Menschen in den Flächengemeinden zusammenbringen. Die Ehrenamtlichen stehen dabei im Vordergrund. Sie brauchen ihrerseits für ihre Arbeit ein niederschwelliges Unterstützungsangebot in einem vertrauensvollen Rahmen. In einem weiteren Projekt werden Methoden entwickelt, die Ehrenamtlichen und Sozialarbeitern helfen, Gefahren im häuslichen Umfeld frühzeitig zu erkennen.
Weiterhin wurde das „Shared Table“ Konzept von Vantaa besucht, das das Sammeln und Verteilen von Lebensmitteln und sogenannte „Common Meals“ (Gemeinschaftsessen) organisiert.
Während in den finnischen Gemeinden ein großes Netz an PfarrerInnen, mit vielen DiakonInnen, Kinder- und JugendarbeiterInnen, KantorInnen, sowie administrativ Tätigen den Ehrenamtlichen sehr intensive und spezifische Unterstützung anbieten kann, sind es in Estland und Ungarn oft Betroffene oder Nachbarn von Betroffenen, die angefragt werden oder selber eine Bedürftigkeit erkennen und sich daraufhin Hilfe zum Helfen holen.
Ein Projektbeispiel aus Estland (SEMPRE Projekt – Social Empowerment in Rural Areas – Soziale Innovationen im ländlichen Raum), bei dem Gefangene schon im Gefängnis auf das Leben draußen vorbereitet werden, zeigt, welche Bedeutung dem Vertrauen zu den Ehrenamtlichen und in ihre Verlässlichkeit zukommt. Gerade in diesem Projekt zeigt sich, dass Tagesstruktur, tagtägliche Dinge wie Kochen, Waschen, Einkaufen, Geld einteilen und viele weitere kleine alltägliche Fertigkeiten für das Leben in Freiheit neu erlernt werden können durch Begleitung, Vertrauen und Verlässlichkeit. Ein ähnliches Projekt ist die Community-Church in Tallinn, wo die Kirchengemeinde durch soziale Aktionen in ihrer Hauptkirche für alle Generationen Angebote macht und Menschen von außen zusammenbringt – eine sehr bedeutende Arbeit im an Sozialarbeit angebotsarmen Estland.
Auch das ungarische „St. Martin Projekt“, wo Menschen aufgerufen werden mit den Ärmeren zu teilen, greift ein bekanntes Thema in der Kirche auf und bringt Menschen dazu einen Feiertag für die Armen als Aktionstag im Kirchenjahr einzuführen. Der Gedanke der Kollekte kommt so dem urchristlichen biblischen Gedanken sehr nahe. Indirekt hilft das dem Sozialwesen im Land und sorgt für sozialen Frieden.
In Ungarn sind es besonders Roma-Siedlungen in Szarvas, Bekescsaba und Nyiregyhaza, wo Ehrenamtliche Unterstützung anbieten. Auch in dem Farming-Projekt wird versucht durch Bringdienste und regelmäßige Besuche zu helfen.
In Hof gibt es ein Projekt, das die Arbeit ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer koordiniert und diese unterstützt. Das zweite Projekt dort befasst sich mit therapeutischen Hilfsangeboten für Flüchtlinge (TAFF).
Die Instrumente, die Fachleute und Ehrenamtliche anwenden können, um hilfsbedürftige Menschen zu erreichen, werden durch die Analyse der vorgestellten Projekte nach und nach herausgefiltert. Ziel ist es, unterschiedliche Methoden und Strategien aus den Projekten für die Versorgung von Menschen im ländlichen Raum zu identifizieren.
Beim nächsten Treffen in Pappenheim im Oktober 2019 werden diese vorgestellt und hilfreiche Methoden zusammengefasst. Darüber wird dann auch bei uns wieder berichtet werden.
Annette Grimm und Michael Soergel

Weiterführende Informationen finden Sie hier: Diakonisches Werk Bayern

 

Sie brauchen Hilfe? Kein Problem – melden Sie sich einfach:

    Ihr Name (Pflichtfeld)

    Ihre E-Mail-Adresse (Pflichtfeld)

    Betreff

    Ihre Nachricht