Glaubensgespräche (= GG)

Ökumenische Glaubensgespräche – auch für Zweifler.

Wenn Sie beunruhigt sind, weil Ihnen die ein oder andere überlieferte Glaubensvorstellung nichts mehr sagt, wenn Ihr Verstand sich nicht mit dem abfinden kann, was die Tradition als Glaubenswahrheit überliefert, dann nehmen Sie teil an einem der “ökumenischen Glaubensgespräche – auch für Zweifler”. Sie treffen dort auf gläubige Menschen, die darum ringen, ihre verstandesmäßigen Einsichten und die Lehren unserer christlichen Religion zur Deckung zu bringen, die aber auch den Mut haben zu entscheiden, dass dieses oder jenes Lehrstück der Kirchen mit ihrem persönlichen Glauben an Gott nichts zu tun hat; dass es sie im Gegenteil von einer innigen Beziehung zu Gott abhält. Sie treffen dort Frauen und Männer, die offen ihren Glauben kennen, und ebenso frei ihre Zweifel beim Namen nennen, deren Überwindung es ihnen ermöglicht, wieder freudig zu glauben. Probieren Sie es aus. Die abendlichen Runden stehen allen offen, auch denen, die nur mal “hineinschnuppern” wollen.
(hjB)
Wenn Sie ganz aktuell informiert werden möchten, rufen Sie mich an und lassen sich auf die Verteilerliste setzen. Pfarrer Rainer Maier (08641 – 698 216)

Aktuelle Termine und Themen werden auf unserer Terminseite bekanntgegeben.

 


Aus dem Archiv:

Ein kleiner Kreis traf sich am Montag, den 25. März 2024, vermutlich aufgrund der Karwoche. Aber auch ein neues Gesicht war dabei.

Pfarrer Rainer Maier führte mit den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien in das Thema ein. „Dankbarkeit“ ist seit etwas mehr als 20 Jahre ein Thema in vielen Studien. Ihre Ergebnisse waren ebenso zu erwarten, wie sie erstaunlich sind:
Dankbare Menschen sind zufriedener, in der Regel gesünder (vor allem psychisch) und glücklicher. Sie tun sich leichter mit Krisen umzugehen.
Und nun das Erstaunliche: Dankbarkeit macht nicht passiv, sondern dankbare Menschen gestalten ihre Umwelt und ihr Leben aktiver mit als der Durchschnitt und sind eher bereit, um Hilfe zu bitten.

Es folgte der Austausch über die Erfahrungen als Kinder. Das „Wie sagt man?“ mit denen man Kindern ein „Danke“ abnötigt oder herauslockt. Viele kannten die Erfahrung, dass Eltern Dankbarkeit einfordern oder ein Vater Dankbarkeit nur als gegenseitige Verpflichtung verstehen konnte. Dankbarkeit ist aber kein Geschäft, auch wenn man auf ein „Danke“ in der Regel eine positive Reaktion bekommt.
Wir waren uns einig, dass ein Dank auch gar nicht ausgesprochen werden muss. Man sieht ihn manchmal in glänzenden Augen, ohne dass ein Wort gesprochen wurde. Soziale Berufe wie der einer Krankenschwester ließen sich gar nicht ausüben, wenn nicht die Dankbarkeit zurückkäme.
Dankbarkeit kann auch dabei helfen zu sehen, was andere alle für mich tun. Das anzusprechen und wertzuschätzen ist eine schöne Erfahrung, weil in der Regel auch Freude oder Dankbarkeit zurückkommt.
An wen richtet sich der Dank? Häufig ist Freude der Auslöser von Dank und die kann sehr unspezifisch sein. Der Dank kann sich an Gott wenden – übrigens in allen Religionen – oder an das Universum, an das Sein, die dann aber auch religiös gedacht werden. Wenn ich im Rückblick dankbar bin für meinen Beruf, wem gilt dann dieser Dank? Es war meine vielleicht halbherzige Entscheidung, es waren Kollegen, die zu meiner Zufriedenheit beigetragen haben, es waren Situationen, in denen andere mir das Gefühl gaben, am rechten Platz zu sein, oder in denen ich selbst das Gefühl hatte.
Dank kann nicht eingefordert werden, darüber waren wir einig. Das widerspricht seinem Charakter. Er entsteht aus Freude und nicht aus Pflicht. Ein als geschuldeter empfundener Dank ist kein echter Dank.
Die Bibel ist voll von Dankgeschichten, Aufforderungen zum Dank und Dankformulierungen.
Pfr. Maier gefällt besonders das Psalmwort: „Ich danke Dir (Gott), dass ich wunderbar gemacht bin.“ (Psalm 139, 14)
Die Wertschätzung für das eigene Sein-so-wie-ich-Bin verbindet sich mit dem Dank an Gott. Die Runde hat darüber nachgedacht, ob es Menschen, die sich schwer tun zu danken, vielleicht an Wertschätzung für das eigene Sein fehlt. „Ich bin es nicht wert, dass mir andere Gutes tun. Deshalb muss jede gute Tat vergolten werden.“
Neben vielen anderen Gedanken landete Die Gesprächsrunde zuletzt beim Gedanken, dankbar zu sterben. Diesen Gedanken hatte manche von uns schon: Wenn es jetzt zu Ende ginge, wäre es ein gutes Leben gewesen.

„Arm wie Job“ war früher ein gängiges Wort für jemanden, dem es besonders schlecht erging. Ursprünglich gemeint ist damit die Gestalt des Hiob aus dem Alten Testament. Trotz frommen Lebenswandels verliert er all sein Hab und Gut – aber nie sein Gottvertrauen. Schließlich gewinnt er alles wieder zurück.
Was uns diese fromme Parabel im Auf und Ab unseres eigenen Lebens heute noch sagen könnte, diskutierten die Teilnehmer der “Ökumenischen Glaubensgespräche – auch für Zweifler”am 8. Juli 2019.

März 2016 „Was bedeuten die Wunder Jesu für meinen Glauben?“

Am Beispiel der Heilung der Tochter des Jairus untersuchten wir, was uns die Wundertaten Jesu bedeuten.
Pfarrer Rainer Maier erläuterte anhand des Buches über das Markusevangelium von Eugen Drewermann dessen psychologische Deutung des Geschehens. Die Situation: der für altorientalische Verhältnisse ungewöhnlich liebevolle Vater einer Tochter bittet Jesus, das mit zwölf Jahren am Übergang zum Erwachsenenalter stehende Mädchen, das „am Ende“ sei, zu heilen. Jesus erfüllt seine Bitte, berührt das Mädchen und sagt zu ihm „steh auf!“ – „talita kum“ auf aramäisch. Das Mädchen steht auf und geht umher. Zuvor hatten die Hausbewohner Jesus verlacht. Sie hielten das Kind für tot, und jede Hilfe für zu spät. Jesus widersprach „Sie schläft nur“. Drewermann deutet den Vorgang etwa so:
Das zur damaligen Zeit im heiratsfähigen Alter stehende Mädchen fühlt sich von der Liebe seines Vaters,von seinem Nicht-los-lassen-können nieder gedrückt, verfällt in eine innerliche Erstarrung, aus der sie Jesus befreit und ihr den Weg ins Erwachsensein öffnet.

Hier wäre an zu fügen, dass Drewermann wie viele namhaften Theologen die Wundertaten Jesu nicht für historisch hält. Die Verfasser der Evangelien haben diese auch in anderen Religionen bekannten Erzählungen in ihre Texte eingefügt, um die Besonderheit des Lehrers und Heilers Jesus hervor zu heben und zu beleuchten, wie zum Beispiel sein große Einfühlungsvermögen in die menschliche Natur und in die menschliche Seele.
Aus Sicht der Autoren war das angemessen, um das Wesen des Meisters anschaulich zu machen und geschah keineswegs in betrügerischer Absicht. Wie oft sind wir „am Ende“ und brauchen den Zuspruch „steh auf“ um wieder auf die Beine zu kommen. Wie oft werden wir auch noch verhöhnt – wie es die Hausbewohner taten – wenn wir unten liegen. Wie oft brauchen wir Hilfe – als Jugendliche und als Erwachsene – wenn wir in einen neuen, anderen Lebensabschnitt wechseln wollen.
Wie wohl tu t uns da ein „talita kum“ eines liebevollen Mitmenschen. Das mit einem Jesu zugedachten Beispiel auf zu zeigen, war wohl das ehrbare Motive der Evangelisten, dieses und andere Wundertaten in das Bild einzufügen, das sie von Jesus gezeichnet haben.
Wenn sie ihm zum Schluss die Aufforderung in den Mund legen, über das Geschehen zu schweigen, wollen sie klar machen, dass Jesu zu keiner Zeit durch „Wunder und Zeichen“ Beachtung gewinnen wollte.

Diskutiert haben zum Schluss die Aufforderung Jesus, über das Ereignis zu schweigen. Eine Meinung war, dass er wegen der Heilung des Mädchens nicht „berühmt“ werden, nicht groß „raus kommen“ wollte. Aus der Perspektive der Evangelisten solle damit seine Bescheidenheit veranschaulicht werden.

Nov. 2014: „Was bedeutet JESUS für mich?“

Liebe Freunde,
die Antworten auf die Eingangsfrage waren so vielfältig, dass ich sie nicht in einer gemeinsamen Formulierung zusammen fassen kann.
So unterschiedlich wie die Teilnehmer der Runde  ihr Denken und ihren Glauben offenbarten, so unterschiedlich stehen sie zu Jesus Christus.
Das reicht von der Verehrung und Liebe zu einem von Gott erfüllten Menschen bis zum festen Glauben an seine Göttlichkeit.
Seine Bedeutung für ihr persönliches Leben bekundeten alle. Dabei war klar, dass diese Bedeutung nur auf den Teil der Menschheit zutrifft, der überhaupt je von ihm gehört hat.
Angesichts der Vielen, denen er ebenso wenig bedeutet wie die Frage nach Gott überhaupt, oder die einer ganz anderen Vorstellung und Religion anhängen, ist der Glaube an Jesus als Sohn Gottes  nur bei einem  ein Bruchteil der Menschheit vorhanden – und nicht einmal bei allen, die sich nach ihm als „Christen“ bezeichnen.
Die Offenheit des Gespräches und das Vertrauen der Teilnehmer zu einander machten wieder einmal den Wert dieser Begegnung aus. Jeder fühlte sich  bereichert,
und wir freuen uns schon auf das nächste Treffen am Montag, den 8. Dezember.
Zwei Themen standen zu Wahl: „Die weibliche Seite Gottes“
und – quasi als Fortsetzung der Frage nach der Bedeutung Jesu für jeden einzelnen von uns – die Frage „Welche Bedeutung hat sein Kreuzestod für mich?“
Das wollen wir beim nächsten Gespräche zu beantworten suchen.
Herzlich grüßt Euch
Euer Jürgen

„Was ist für mich das Wort Gottes? „

Auf dem Hiintergrund der Tatsache, dass die „Heiligen Bücher“ in allen Religionen
von Menschen verfaßt, aufgeschrieben und wieder und wieder abgeschrieben wurden,
macht es vielen Gläubigen nicht leicht
die Texte als die Aussage des Unsäglichen zu verstehen.
Darüber wollen wir uns am Montag, den 13. Oktober um 19 Uhr in der evang. Gemeinde austauschen.
Bitte vormerken
Jürgen Bennert

Die Frage zu beantworten  „Wer war Christus“ und wer ist er für mich?“,
fällt vielen Christen angesichts der heutigen Forschungsergebnisse nicht leicht.
Darüber wollen wir uns am Montag, den 10. November beim „Glaubensgespräcj –  auch füt Zweifler“ austauschen.
Bitte vormerken!
Jürgen Bennert

„Sinn des Lebens“

Die Frage nach dem Sinn des Lebens.Hat das Leben überhaupt einen Sinn?

Religionen, Philosophen und Weltanschauungen geben ihre jeweiligen
Antworten auf diese Frage, die so alt ist wie die Menschheitsgeschichte.
Im Rahmen der Achentaler „Ökumenischen Glaubensgespräche – auch für
Zweifler“ soll es nicht um neuerliche allgemeine Deutungsversuche gehen
, sondern um die persönlichen Erfahrungen jedes einzelnen
Gesprächsteilnehmers und die daraus resultierenden individuellen Antworten.
Zu der offenen Diskussionsveranstaltung am Montag, den 29. September um
19 Uhr im Saal der evangelischen Gemeinde in Marquartstein ist
jedermann  eingeladen, dem das Thema am Herzen liegt.

Und hier  der Bericht:

Ich mache es mir einfach mit dem Bericht:
Sinn macht in meinem Leben, wenn ich mich anderen zuwende, sorgend Anteil nehme am Geschehen um mich herum,
und darauf vertraue, dass auch das, was mir widerfährt, einen Sinn hat – sei es Gutes oder Schweres.
Die „Sinnfrage“ als theoretisches Thema haben wir nicht erörtert – und das war gut so.
Viele Einzelbeispiele gaben der Diskussion Würze – und Sinn. (HJ Bennert)

 

Und hier nun einige Schlaglichter auf unsere vergangenen Treffen:

Gespräche am 10. März

Was bedeutet für mich die Taufe?

Liebe Freunde, in der ersten Gesprächsrunde bekundeten die Teilnehmer mehrheitlich, dass  ihre Taufe für sie keine besondere Bedeutung habe. Erst als man auf die Kinder und Enkel zusprechen kam, äußerten viele ihren Kummer, dass Kinder aus der Kirche ausgetreten sind und Enkel oft nicht mehr getauft werden. Mit einem mal wurde klarer, dass die Taufe und die Erneuerung des Taufversprechens bei Konfirmation und Firmung   dieVergewisserung ist, zu einer Gemeinschaft von Glaubenden zu gehören. Über Jesu Taufe am Jordan wisse man nichts näheres, erläuterte Pfarrer Maier. Erst mit dem Auftrag “ Gehet hin und lehret alle Völker und taufet  sie im Namen des Vater, des Sohnes und des heiligen Geistes“ sei die Taufe in als zentraler Zugangsweg zu Gott in den Glauben gekommen. Aus  diesen Worten bei Matthäus 28 ergab sich ds Thema für das nächste GG amMontag, den 31. März um 19 Uhr: „Dreifaltigkeit, Trinität – was bedeutet das für mich?“ Ihr alle seid herzlich eingeladen mit zu diskutieren. Euer Jürgen Bennert

Ein „toller Abend“ war die einstimmige Meinung der Teilnehmer  nach dem

Vortrag und dem Gespräch mit Alois Glück  über das Thema „Ökumene-wohin geht die Reise ?“.

Aus seiner reichen Erfahrung als Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken,  gab er  differenziert Auskunft über den Stand der Bemühungen der christlichen Konfessionen  näher aneinander zur rücken, aber auch über das immer noch Trennende, wie etwa das unterschiedliche Verständnis von Kommunion und Abendmahl.
Im Wesentlichen gehe es darum, dass die christlichen Kirchen gemeinsam den Schatz des Glaubens  denjenigen anbieten, die nach einem Sinn im Leben suchen, seien es Getaufte oder seien es Atheisten.
In der lebhaften Diskussion kamen Klagen über immer noch bestehende Unterschiede  aber mehrheitlich positive Stellungnahmen zum praktichen Zusammenleben der Christen beider Konfessionen.  Grosse Erwartungen sowohl von Katholiken als auch von Protestanten richten sich auf Papst Franziskus.

 

Ein Palästinenser im Achental

Anders als vor drei Jahren, als eine Reisegruppe unserer Kirchengemeinde Israel besuchte, bei einem Gespräch mit dem anglikanischen Bischof Riah in Nazareth, ist er heute optimistischer, was das  künftige Zusammenleben von Israelis und Palästinensern angeht.     Der charismatische Kirchenmann schilderte in teils humorvoller Weise  aber auch die Drangsal, unter der sein palästinensisches Volk durch die israelische Regierung immer noch leidet. Im Hinblick auf die Shoa, der Vernichtung der Juden, nannte er seine Landsleute „the victims of the victims“- die Opfer der Opfer. Nur wenn „Frieden in Jerusalem“ einkehre, könne der Nahe-Osten insgesamt  Frieden gewinnen.  Im voll besetzten Gemeindesaal verdeutschte Pfarrer Ekkehard Purrer  die Rede des Bischofs. Viele Gemeindemitglieder hatten Ekkehard, ihren „alten Pfarrer“  zuvor herzlich begrüßt. Beiden, Bischof Riah und Pfarrer Purrer, wurde von den vielen  Zuhörern mit wiederholtem Beifall gedankt. (Bennert)

Bericht vom Glaubensgespräch „Religion und Philosophie“

Bei dem abstrakten Thema kam die Diskussion nur schleppend in Gang. Erst als der Bezug zum persönlichen Verständnis von „Glaube und Vernunft“ hergestellt wurde, redeten sich die Teilnehmer einiges von der Seele. Einigkeit bestand darüber, dass die Vernunft den Glauben zwar stützen kann, aber sie keine „Beweise“  für die Glaubenswahrheiten liefern kann.

Bericht vom 15.07.2013:

Auf die Eingangsfrage,

was ist für dich das größte Mysterium des Glaubens,

gab eine junge Frau die erstaunliche Antwort: die Schwangerschaft und eine alte Frau, selbst siebenfache Mutter, sagte: die Geburt eines Kindes.
Das hat auf den ersten Blick nicht viel mit „Mysterium des Glaubens“ zu tun. Andererseits ist das „Geheimnis des Lebens“ unmittelbar geknüpft an das Geheimnis des Schöpfers allen Lebens, an Gott.
So folgten auch rasch andere Teilnehmer mit  der Feststellung: das größte Geheimnis für mich ist Gott!
Ein weiterer ging noch einen Schritt dahinter zurück und nannte den Glauben an Gott als größtes Geheimnis.
Das „Geheimnis des Glaubens“ selbst  war für ihn das größte Geheimnis des Glaubens.
Ein anderer Gesprächsteil widmete sich den „Wundertaten Jesu“ mit der deutlichen Hinterfragung,
ob es sich dabei um Ereignisse und Vorgänge gehandelt hat, die mit den uns bekannten Naturgesetzen nicht zu erklären sind,
oder ob es  sich in den Berichten um „Gleichnisse in einem höheren Sinn“ handelt.
Wenn Jesus über den See geht und Petrus im Wasser versinkt, ist das ein überzeugendes Bild vom Ringen um Gottvertrauen.

Himmelfahrt, Jungfrauengeburt und andere „Erhöhungen“ der Messias-Gestalt
riefen  nur ansatzweise kritische Anmerkungen hervor.
Wir verstehen unter „Mysterieum“ heute offensichtlich etwas anderes

Bericht vom 6. Mai 2013:

Liebe Freunde, vielleicht lag es an der „Harmlosigkeit des Themas“ – wie ein Teilnehmer meinte, dass an diesem Abend mit zehn Leuten nur halb so viele von Euch dabei waren, wie sonst, wenn wir kritische Themen behandeln. Wir wurden uns aber dennoch darüber einig, dass man

im Glauben Freude erleben

kann, besonders in den Momenten, in denen man sich von der Nähe Gottes berührt und erwärmt fühlt. Dabei überwog die Auffassung, dass umgekehrt „weltliche“ freudige Erlebnisse – und übrigens auch traurige -den Glauben an Gott befördern können: Wenn einen nach hartem Aufstieg das „Gipfelglück“ überwältigt, kommt über das Staunen über die Schönheit der Schöpfung hinaus Freude und Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer auf. Und wenn man in einer sternklaren Nacht in den Himmel schaut und der Unendlichkeit des Alls gegenüber steht mag einen der Gedanke ein – wenn auch noch so kleiner – Teil dieses Universum zu sein mit dankbarer Freude erfüllen. Im Verlauf der Diskussion erschloss sich aber immer wieder auch die alltägliche Glaubenserfahrung, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse unserer Zeit im Kontrast zu den Vorstellungen in biblischen Zeiten stehen. Das veranlasste uns, für das nächste Glaubensgespräch am 3. Juni wieder ein Thema zu wählen, bei dem ein Konsens wenig wahrscheinlich, aber tieferes Eindringen in die Materie gewiss ist: „Wie gehe ich mit den Mysterien des Glaubens um?“ Gemeint sind zum Beispiel Schilderungen der Bibel von Tod, Auferstehung und Himmelfahrt Christi und die Texte über die jungfräuliche Geburt Mariens und ihre Himmelfahrt. Für diese „Mysterien“ ein zeitgerechtes Verständnis zu gewinnen, soll das Ziel unserer Diskussionen sein – und wie immer: auch für Zweifler! Bis dahin! Euer Jürgen Bennert